Zwei Jungstörche haben in den Bislicher Nestern überlebt

Die Dingdener Jungstörche sind aus dem Gröbsten raus

Vogelschutzwart hat gestern Jungtiere beringt.

Der Kleine im Nest am Forellenstübchen in Bislich hat noch keine Federn, aber seit gestern Abend trägt er einen Ring. RP-Foto: Hans Glader

VON BERNFRIED PAUS

Der launische Frühsommer hat dem Storchennachwuchs am Niederrhein arg zugesetzt: Kälteinbrüche, verbunden mit heftigen Regelfällen, haben viele Jungstörche nicht überlebt. Dennoch. Vogelschutzwart Michael Röbges vom Landesamt für Natur und Umwelt (LANUV) hat gestern in Bislich und in der Dingdener Heide drei jungen Adebars Ringe ums Bein geklickt und ihre Identität nachhaltig gesichert. Das berichtete Hans Glader von der Biostation in Wesel.

Im Horst in der Dingdener Heide, in dem vier Küken geschlüpft waren, sind gestern zwei Jungstörche beringt worden. Die beiden tragen schon ein Federkleid und sind so, wettertechnisch gesehen, aus dem Gröbsten raus. Am Forellenstübchen in Bislich, wo ursprünglich drei im Nest lagen, hat eines überlebt. Er trägt noch Flaum, und jetzt einen Ring. Ihm wird?s helfen, dass über Pfingsten die Sonne kräftig scheinen soll. Am Hellenhof ist eins von vier Jungen durchgekommen. Weil man hier schwerer ans Nest kommt, soll es später beringt werden. Schaffen es die beiden, hätten von den anfänglich zwölf Zöglingen im Deichdorf - im Horst an der Kirchenwoy sind alle fünf umgekommen - gerade mal zwei überlebt. Hoffnung gibt?s für die Nachzügler in der Ringenberger Isselniederung. Hier sind zwei oder drei Küken geschlüpft, und es wird noch gebrütet.

In Kürze stellt Naturfotograf Hans Glader seinen Bildband „Adebar ist wieder da“ vor. Die Texte steuert Kleinkünstler Christian Behrens aus Moers bei.

Jungstörche in Dingden und Bislich beringt

Michael Jöbges (Leiter der Arbeitsgruppe Weißstorch NRW) beringt den Jungstorch am Forellenstübchen in Bislich. NRZ-Foto: Gerd Hermann

NRZ-Bericht vom 06.06.2014

Nach den vielen schlechten Nachrichten vom Storchennachwuchs, der das nasse Maiwetter nicht überlebt hat, nun eine gute: Die verbliebenen Störche wurden jetzt beringt. Auf der Bislicher Insel wird sogar noch Nachwuchs erwartet.

Viele Jungstörche haben das miserable Regenwetter mitten im Mai nicht überlebt, doch es gibt auch Positives zu verzeichnen. Jetzt wurde das Jungtier im Bislicher Forellenstübchen beringt, eines von ursprünglich drei kleinen Störchen. Michael Jöbges von der Vogelschutzwarte in Recklinghausen war deshalb vor Ort. Von dort ging es weiter in die Dingdener Heide, wo zwei weitere Jungstörche nun mit einem Ring durchs Leben gehen beziehungsweise fliegen. Normalerweise wären es vier Geschwister gewesen.

Hans Glader von der Biologischen Station im Kreis Wesel spricht von einem „sauschlechten Jahr“ für die Störche. Die 15 Brutpaare im Kreis hätten etwa ein Dutzend Junge übrig behalten. Ihr Glück, spät geschlüpft zu sein, genießen zurzeit zwei Junge im Nest des Heimatvereins Ringenberg. Eines der beiden Kleinen habe sogar noch den Eizahn zum Aufpicken der Schale, so Glader. Am Hellenhof in Bislich gibt es ebenfalls ein Junges, das zum Beringen aber noch zu klein ist. Zudem verweist Glader auf die vier Nester auf der Bislicher Insel. Im so genannten Urnest, das vor etwa zehn Jahren installiert wurde, seien zwei Jungstörche gesichtet worden. In einem weiteren Nest stehe der Nachwuchs kurz vor dem Schlüpfen. In den übrigen beiden Nestern hat kein junger Storch überlebt.

 

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